Fruchtfolge statt Monokultur
Bio-Pflanzenbauern setzen auf Gesundheitsvorsorge mit einer
Kreislaufwirtschaft und vielfältigen Fruchtfolgen. Das heißt, auf einer Fläche wachsen nacheinander viele verschiedene Pflanzenarten, statt einer Monokultur. Dadurch wird verhindert, dass sich Schädlinge auf immer dieselbe Pflanze einstellen können. Diese Vielfalt stärkt die natürlichen Abwehrkräfte und hält Unkraut in Schach. Auch gezielte Bodenbearbeitung und mechanische Techniken, wie Pflügen oder Striegeln, sind wichtig, damit Bio-Pflanzen gesund bleiben.
- Bodenbearbeitung mit mechanischen Verfahren:
VO 2018/848 Art. 6 a) und Anhang II Teil I Nr. 1.9.1 und Nr. 1.10.1 - Kreislaufwirtschaft:
VO 2018/848 Art. 5 a) und Art. 6 b) bis c) - Vielfältige Fruchtfolge und mechanische Verfahren:
VO 2018/848 Art. 6 d) und Anhang II Teil I Nr. 1.10.1
Auf die richtige Sorte kommt es an
Für gesunde Möhren, Weizen, Wein und Co. will auch die Sorte gründlich gewählt sein. Bei Bio-Getreidepflanzen setzen Öko-Landwirtinnen und -Landwirte beispielsweise auf Sorten mit langen Halmen. So ist die Ähre für Schadpilze aus dem Boden zu weit weg – gleichzeitig wachsen die Pflanzen dem Unkraut davon. Die Wahl
robuster Sorten macht das System der natürlichen Pflanzengesundheit rund.
- Geeignete Sorten:
VO 2018/848 Art. 4 h), i), j), Art. 5 g) i), Art. 6 d) bis i) und sowie Anhang II Teil I Nr. 1.8.3, 1.8.4 und 1.10.1 - Robuste Sorten:
VO 2018/848 Art. 6 d), e) und f)
Mit Nützlingen gegen Schädlinge
Mit Hecken und Blühstreifen oder einer blühenden Bodenbegrünung fördern die Bio-Bäuerinnen und -Bauern Nützlinge wie Marienkäfer oder Eidechsen. Die Nützlinge helfen dabei, dass schädliche Insekten nicht Überhand nehmen.
- Nützlinge:
VO 2018/848 Art. 6 d) und Anhang II Teil I Nr. 1.10.1 // VO 2021/1165 Anhang I Einleitung
Glyphosat und Co. sind komplett tabu
Bio ist restriktiv und verbietet chemisch-synthetische Pestizide wie das Herbizid Glyphosat komplett und schließt Gentechnik aus. Stattdessen wird auf andere ausgeklügelte, verträgliche Strategien für die Pflanzengesundheit gesetzt.
Nur fünf % aller heimischen Bio-Flächen werden überhaupt gespritzt, und zwar mit Naturstoffen wie Pflanzenölen oder -extrakten oder Kupfer. Diese kommen vor allem dort zum Einsatz, wo Pflanzen oft Jahre am selben Platz wachsen wie etwa bei Wein, Äpfeln oder Hopfen. Denn Krankheiten und Schädlinge haben in Rebstöcken oder Obstplantagen leichteres Spiel.
- Verbot chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel:
VO 2018/848 Art. 5 g) und Art. 24 (3) und (5) - Gentechnikverbot:
VO 2018/848 Art. 5 f), iii) und Art. 11 - Natürliche Mittel:
VO 2018/848 Art. 24 (3) // VO 2021/1165 Art. 1 und Anhang I
95 % größere Artenvielfalt und Ackerflora
Bio-Bäuerinnen und -Bauern müssen nur 3 € statt 121 € für Pflanzenschutzmittel pro Hektar Ackerfläche investieren (Agrarpolitischer Bericht der Bundesregierung 2023).
Pflanzen per Gesetz ökologisch gesund zu halten, zahlt sich auch für die Umwelt aus. Bio führt insgesamt zu mehr Artenvielfalt, besserer Bodengesundheit und das Grundwasser bleibt mit Öko-Landbau frei von chemisch-synthetischen Pestiziden. Dass Bio breit punktet, das weist die Wissenschaft vielfach nach. Die Anzahl von Feldvögeln auf Bio-Flächen ist um 35 % höher als bei herkömmlich bewirtschafteten Flächen. Bei der Ackerflora lagen die Artenzahlen bei Öko-Bewirtschaftung um 95 % höher.
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