Was tun Bio-Bäuerinnen und Bauern für guten Boden?

Bio-Pflanzen wachsen in echtem Boden, nicht nur in Hydrokultur oder auf Plastikunterlagen. Bio-Bäuerinnen und -Bauern sorgen auf natürliche Art und Weise für einen fruchtbaren, lebendigen Boden mit Humuswirtschaft und organischen Düngern. Das schreibt das EU-Bio-Recht vor. Das ist nicht nur gut für die Ernte sondern auch für Klimaschutz- und Anpassung. Bio-Boden pariert Starkregen oder Dürre, weil gesunder, lebendiger Boden Wasser besser aufnimmt und speichert – und dank viel Humus auf viel Kohlenstoff speichert, was unser Klima schützt.

Mehr Humus, mehr Regenwürmer, mehr Klimaschutz

Öko-Landwirtinnen und -Landwirte achten darauf, Humus zu erhalten und sogar aufzubauen. Denn Humus, die organische Substanz des Bodens, macht die Böden lebendig und ernährt damit die Pflanzen. Für eine erfolgreiche Humuswirtschaft sorgen vielfältige Fruchtfolgen mit einem ausgewogenen Verhältnis von Pflanzen, die Humus mehren und Humus zehren. Das hält den Boden gesund und die Lebewesen darin: 94 % mehr Regenwürmer wuseln in Bio-Böden. Humus bindet auch organischen Kohlenstoff aus überschüssigem CO2 – und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Zurückgeben, was gebraucht wird

Dem Bio-Boden wird an Nährstoffen zurückgegeben, was die Pflanzen verbraucht haben. Das zentrale Futter hierfür: Stickstoff. Für eine gute Stickstoffversorgung auf dem Bio-Acker bauen Öko-Landwirtinnen und -Landwirte eiweißhaltige Pflanzen an, die Stickstoff aufnehmen:
Leguminosen wie Klee, Wicken oder Ackerbohnen siedeln an ihren Wurzeln Knöllchenbakterien an, die Stickstoff aus der Luft binden. So machen die Gewächse den wichtigen Nährstoff für Pflanzen wie Weizen, Kohl oder Kürbis ganz natürlich über den Boden verfügbar.

Alles in Balance

Neben dem Anbau von Leguminosen ernähren Bio-Bäuerinnen und -Bauern ihre Kulturen vorwiegend mit organischen Düngern. Kompost, Mist oder Jauche stammen vorzugsweise vom eigenen Hof. Reicht das nicht aus oder brauchen bestimmte Kulturen wie zum Beispiel einige Gemüsesorten mehr Nährstoffe, können solche natürlichen Düngemittel oder Bodenverbesserer begrenzt zugekauft werden. Zur balancierten Nährstoffversorgung und für eine bessere Bodenstruktur und -Fruchtbarkeit setzen Bio-Höfe auch Gesteinsmehle, verschiedene natürliche Mineralien oder Spurenelementdünger ein. 

Bio ist gut fürs Portemonnaie

In der Bio-Landwirtschaft sind kostenintensive, synthetische Stickstoffdünger verboten. Das sind künstliche, leichtlösliche mineralische Stickstoffdünger, die schnell ins Grundwasser ausgewaschen werden können und es mit Nitrat belasten. Viele Wasserwerke in der ganzen Bundesrepublik unterstützen deshalb Öko-Landbau. Das spart Reinigungskosten und sorgt für günstigere Wasserpreise. Denn Bio-Düngung ist nicht nur gut für stabile Erträge, Boden und Umwelt, sondern schont auch den Geldbeutel. Herkömmliche Betriebe geben durchschnittlich 121 € pro Jahr und Hektar für Dünger aus. Bio-Höfe benötigen durch die natürliche Bewirtschaftung und Düngung nur 19 €.

Wie hilfreich war der Beitrag?

Zur Bewertung auf einen Stern klicken