Mehr Humus, mehr Regenwürmer, mehr Klimaschutz
Öko-Landwirtinnen und -Landwirte achten darauf, Humus zu erhalten und sogar aufzubauen. Denn Humus, die organische Substanz des Bodens, macht die Böden lebendig und ernährt damit die Pflanzen. Für eine erfolgreiche Humuswirtschaft sorgen vielfältige Fruchtfolgen mit einem ausgewogenen Verhältnis von Pflanzen, die Humus mehren und Humus zehren. Das hält den Boden gesund und die Lebewesen darin: 94 % mehr Regenwürmer wuseln in Bio-Böden. Humus bindet auch organischen Kohlenstoff aus überschüssigem CO2 – und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
- Erhalt und Aufbau der Bodenfruchtbarkeit:
VO 2018/848 Art. 4 b), Art. 5 a) und Art. 6 a) sowie Anhang II Teil I Nr. 1.9 - Fruchtfolgen:
VO 2018/848 Art. 6 d) und Anhang II Teil II Nr. 1.9.2 und Nr. 1.10.1
Zurückgeben, was gebraucht wird
Dem Bio-Boden wird an Nährstoffen zurückgegeben, was die Pflanzen verbraucht haben. Das zentrale Futter hierfür: Stickstoff. Für eine gute Stickstoffversorgung auf dem Bio-Acker bauen Öko-Landwirtinnen und -Landwirte eiweißhaltige Pflanzen an, die Stickstoff aufnehmen:
Leguminosen wie Klee, Wicken oder Ackerbohnen siedeln an ihren Wurzeln Knöllchenbakterien an, die Stickstoff aus der Luft binden. So machen die Gewächse den wichtigen Nährstoff für Pflanzen wie Weizen, Kohl oder Kürbis ganz natürlich über den Boden verfügbar.
- Leguminosen:
VO 2018/848 Anhang II Teil II Nr. 1.9.2
Alles in Balance
Neben dem Anbau von Leguminosen ernähren Bio-Bäuerinnen und -Bauern ihre Kulturen vorwiegend mit organischen Düngern und Kompost. Dünger aus der hofeigenen Tierhaltung wie Mist oder Jauche werden zurück auf die Ackerflächen gebracht – aber nur so viel, dass die Flächen nicht überdüngt werden. Der Vorteil: Sie werden langsam abgebaut, gehen weniger ins Grundwasser und liefern die Nährstoffe über den Boden. Reicht das nicht aus oder brauchen bestimmte Kulturen wie zum Beispiel einige Gemüsesorten mehr Nährstoffe, können solche natürlichen Düngemittel oder Bodenverbesserer sowie Mikroorganismen begrenzt zugekauft werden. Welche Dünger eingesetzt werden dürfen, ist in der Öko-Verordnung genau festgelegt. Zur balancierten Nährstoffversorgung und für eine bessere Bodenstruktur und -Fruchtbarkeit setzen Bio-Höfe auch Gesteinsmehle, verschiedene natürliche Mineralien oder Spurenelementdünger ein. Dagegen verzichten Öko-Bäuerinnen und -Bauern bewusst auf mineralische Stickstoffdünger, da diese leicht ausgewaschen werden können und die Umwelt belasten. Auch halten sie nur so viele Tiere, dass die Böden nicht übernutzt oder überdüngt werden.
- Organische und tierische Dünger:
VO 2018/848 Anhang II Teil 1 Nr. 1.9.2 c), 1.9.4 und 1.9.5 - Zukauf natürlicher Düngemittel und Bodenverbesserer und Mikroorganismen:
VO 2018/848 Art. 24 (3) b) und d) und Anhang II Teil 1 Nr. 1.9.3 und 1.9.6 und 1.9.7 // VO 2021/1165 Art. 2 und Anhang II - Zugelassene Dünger:
VO 2018/848 Art. 24 (3) b) und d) und Anhang II Teil II Nr. 1.9.3 // VO 2021/1165 Art. 2 und Anhang II - Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger:
VO 2018/848 Anhang II Teil 1 Nr. 1.9.8 - Flächengebundene Tierhaltung:
VO 2018/848 Art. 5 f) ii) und Art. 6 k)
Bio ist gut fürs Portemonnaie
In der Bio-Landwirtschaft sind kostenintensive, synthetische Stickstoffdünger verboten. Das sind künstliche, leichtlösliche mineralische Stickstoffdünger, die schnell ins Grundwasser ausgewaschen werden können und es mit Nitrat belasten. Viele Wasserwerke in der ganzen Bundesrepublik unterstützen deshalb Öko-Landbau. Das spart Reinigungskosten und sorgt für günstigere Wasserpreise. Denn Bio-Düngung ist nicht nur gut für stabile Erträge, Boden und Umwelt, sondern schont auch den Geldbeutel. Herkömmliche Betriebe geben durchschnittlich 206 € pro Jahr und Hektar für Dünger aus. Bio-Höfe benötigen durch die natürliche Bewirtschaftung und Düngung nur 24 € (Agrarpolitischer Bericht der Bundesregierung 2023).
- Verbot von mineralischen Stickstoffdüngern:
VO 2018/848 Anhang II Teil II Nr. 1.9.8
Gute Fragen: